Meine 5 besten Tipps für deine ersten Schritte als Working Mom
Meine 5 besten Tipps für deine ersten Schritte als Working Mom

Meine 5 besten Tipps für deine ersten Schritte als Working Mom

Hier erzähle ich dir meine fünf besten Tipps wie du dich auf dein Dasein als Working Mom vorbereitest, und zwar lange bevor dein Wiedereinstieg ins Berufsleben ansteht. Meine Tipps basieren auf meiner Erfahrung als Working Mom mit zwei Kindern und einem Vollzeitjob mit vielen Dienstreisen.    

Tipp 1: Lass andere Bezugspersonen in dein Leben

Dies ist die absolut wichtigste Investion als Working Mom!

Das Kind fällt, schreit, und will sofort zur Mama. Mama muss sofort alles fallen und liegen lassen. Denn nur Mama kann trösten. Natürlich will Mama ihr Kind trösten. Und natürlich fühlt sie sich auch ein bisschen stolz und in ihrer Rolle bestätigt, wenn nur sie ihr Kind trösten kann. Aber, die kurzfristige Befriedigung des Mutterinstinkts hat langwierige Folgen: Das Kind, auch das immer älter werdende Kind, will sich nur noch von Mama trösten lassen. Und das heisst: Mama! Sofort! Lass! Alles! Fallen! Und! Liegen! 

Auch wenn es unserem Mutterinstinkt zuwidergeht, mein Rat ist , frühzeitig das Kind auch von mindestens einer anderen Bezugsperson trösten zu lassen, im Idealfall dem Papa. Es war für mich nicht einfach mein weinendes Kind, dass sich an mich klammert, ihrem Vater zu überreichen. Aber ich habe mich bewusst dafür entschieden es immer mal wieder zu tun. Ich habe sie eine kurze Weile selbst getröstet, mir einen Ruck gegeben und sie beim Papa „fertig trösten“ lassen.

Ich habe mich auch nie dazwischen gedrängt wenn der Papa schneller zur Stelle war und unsere Kinder schon im Arm hatte (ich weiß, das hört sich falsch heldenhaft an – aber Müttern fällt es schwer, das weinende Kind nicht an sich zu reißen). Wenn dein Herz das Weinen nicht aushält, kuschel dich von hinten an das weinende Kind in Papas Arm, mach eine Art Tröste-Sandwich. Und vertraue darauf, dass Mama die wichtigste Bezugsperson ihres Kindes bleibt, auch wenn sie nicht immer die Trösterin (und später die Problemlöserin) vom Dienst ist.

Tipp 2: Schlaf, Mama schlaf!

Im ersten Jahr des Lebens meiner Tochter war ich hochkonzentriert. Immer auf ihre Überleben bedacht. Atmet sie noch? Trinkt sie genug? Gleichzeitig war ich zutiefst erschöpft, und 10 Monate nach ihrer Geburt wieder schwanger (nein, nicht geplant; ja, ich weiß dass man auch während des Stillens schwanger werden kannn…). 

Sobald die zwei Striche auf dem Streifen zu sehen waren, haben wir die häuslichen Regeln angepasst: nachts steht der Papa auf und kümmert sich um unsere Tochter, und ich: schlafe. Ich glaube, ohne diese Möglichkeit wäre ich zusammengebrochen. Da mein Mann auch viel dienstlich unterwegs ist habe ich mich sowieso oftmals wie eine Alleinerziehende gefühlt, aber die Nächte in denen er zuhause war habe ich ihn wachgerüttelt und mich auf die andere Seite gedreht.

Tipp 3: Schaff dir von Anfang an eine Routine von Essen und Schlafen

Ich habe lange in Amerika gelebt, und daher ist dieser Tipp vielleicht für Mütter im deutschsprachigen Raum etwas seltsam. Ein paar Wochen nach der Geburt meiner Tochter, als ich sicher war, dass sie genug trinkt, habe ich mit einer Routine begonnen. Dazu gehörte auch, jeden Tag zur selben Uhrzeit aufzustehen, das Kind zu wecken (!) und zu stillen bzw. die Flasche zu geben. Jeden Tag, auch am Wochenende. Und natürlich abends täglich zur selben Zeit ins Bett gehen. Bei uns waren diese Zeiten 7 Uhr morgens und 7 Uhr abends.

Diese Routine hat uns viel Überwindung gekostet, aber im Grunde sind mein Mann und ich noch immer dankbar für die Investition. Unsere Kinder werden immer noch gegen 7 Uhr morgens wach. 

Dasselbe Prinzip der Routine gilt für das weitere Stillen/Essen während des Tages. Nur mit planbaren Mahlzeiten kann Mama ihren Tag im Vornhinein gestalten und planen. Und Planung ist das A und O für eine Working Mom.

Tipp 4: Vertraue in Kinderkrippe und -garten, Nanny, Tagesmutter, Oma und Opa etc.

Mit jeder Neuauflage des Duden werden Wörter gestrichen, die keine gesellschaftliche Bedeutung mehr haben. Für das Wort Rabenmutter liegt dieser Tag leider noch in ziemlich weiter Ferne. Dieses Wort, das so einzigartig in der deutschen Sprache und Denkweise ist, richtet immens viel Schaden an. Immernoch.

Damals, als ich selbst ein Kindergartenkind war, hat meine dänische Working Mom über die Kommentare anderer (deutschen) Mütter nur gelacht, die sie hinter vorgehaltener Hand Rabenmutter genannt haben. (Habe ich schon erwähnt, dass ich promoviert habe? Danke Mama!). Sie war ihrer Zeit voraus. Aber auch heute noch haben viele Frauen das Konzept so verinnerlicht, dass rationale Argumente es schwer haben. Es gibt viele Forschungsergebnisse die zu dem Schluss kommen, dass eine sogenannte „familienergänzende“ Kinderbetreuung positive Effekte auf die spätere Bildungsentwicklung und das Sozialverhalten haben. Und dennoch, die Rabenmutter bleibt im Duden.   

Mein Tipp: Informieren, (frühzeitig) eine gute Betreuung suchen und das Kind anmelden (auch wenn der Platz erst später gebraucht wird), einen Zeitpunkt abwarten der sich richtig anfühlt (und der nicht von dem Konzept der Rabenmutter diktiert wird). Und das allerwichtigste: kein schlechtes Gewissen! Sende keine unbewussten Signale an dein Kind, sondern freue dich ehrlich über die Bereicherung, die eine externe Betreuung für ein Kind ist, und natürlich über die gewonnene Zeit für dich  Womit wir beim letzten Tipp wären. 

Tipp 5: Nimm dich selbst wichtig

When Mama’s happy, everyone is happy.

Dieser Tipp ist so wichtig – vielleicht sollte er an erster Stelle stehen – und doch so schwer umsetzbar. Mein Aha-Erlebnis kam als meine Kinder knapp 4 und 3 Jahre alt waren. Ich scrollte auf meinem Handy und suchte Flugtickets nach Dänemark (keine so gute Destination im Januar!). Ich musste weg. Ich wollte, dass mir der salzige Wind die Müdigkeit und die Belastung aus der Lunge pustet.

Ich habe nicht gebucht, sondern bin durch Zufall auf eine Anzeige zu einem Schreibkurs gestoßen. Die Entdeckung meiner eigenen Kreativität hat mich geerdet. Kreatives Schreiben hat mir geholfen, meine Bedürfnisse und Gefühle besser zu verstehen. Jetzt nehme ich mir Zeit für mich, um meine Ressourcen zu stärken und dadurch wieder für andere dasein zu können. Ich bin erst spät darauf gekommen, und deshalb mein Tipp: Nimm dich selbst wichtig, und zwar so früh wie möglich. In der Schwangerschaft ist jeder um die werdende Mama besorgt. Nach der Geburt richtet sich die gesamte Aufmerksamkeit auf das Kind. Nimm dich selbst wichtig, denn wahrscheinlich wird es niemand anderes für dich tun!

Übrigens, ich teile meine Erfahrungen mit dem kreativen Schreiben auf meinem Blog auf Englisch auf www.thewritingflow.com.

Als Einstieg ins kreative Schreiben empfehle ich dir, dir 15 Minuten am Tag Zeit für dich zu nehmen und mit ein paar einfachen Kreativitätsanstößen zu beginnen. Ich habe 5 Stück zusammengestellt, die du dir gerne hier herunterladen kannst.  

 

Photo credits: Romana Maalouf Photography

Ein Kommentar

  1. Johanna Reichel

    Finde ich so wichtig diese Erfahrung zu teilen um das Leben jeder Frau zu würdigen. Eine rabenmutter weiß auch wenn Kinder das Nest verlassen müssen. An einer kreativen Schreibwerkstatt teilnehmen ist zu jederzeit eine wunderbare Sache

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